Das Auerwild ist ein Standvogel. Es lebt tagaktiv und nachts baumt es auf (Schlafbäume). Die Schlafbäume befinden sich meist in Althölzern. Die Henne bleibt bis zum Flüggewerden der Jungen mit am Boden (Deckung). Auerwild lässt sich im Winter gelegentlich am Boden einschneien (bessere Wärmeisolierung). Das Höchstalter beim Auerwild beträgt ca. 13 bis 14 Jahre. Die Mauser beginnt Ende Mai (unmittelbar nach der Balz). Ältere Hähne mausern nach der Balz, diesjährige (Junghähne) noch im Oktober.
Auerwild – Lebensweise / Lebensraum / Vorkommen
Lebensweise
Das Auerwild bewohnt die reifen Stadien des Waldes und hat an seinen Lebensraum vielfältige Ansprüche. Es zählt zu den sogenannten Kulturflüchtern. Auerwild reagiert auf jede Veränderung des Lebensraumes mit Verschiebungen in der Population und in der Verbreitung (Bioindikator). Es bevorzugt nicht zu dichte, stufige Nadel- und Mischwälder mit Unterwuchs (Sträucher, Beeren). In reinen Laubwaldgebieten eher selten. In Deutschland finden sich Restpopulationen im Bayerischen Wald, Schwarzwald, Fichtelgebirge, in den Bergwäldern der Alpen und in Thüringen.
Hauptursachen für den starken Rückgang der Auerwildpopulation sind:
• Intensivierung der Forstwirtschaft, dadurch
• fehlender artgerechter Lebensraum
• Prädatorendruck (Druck durch Beutegreifer)
• starke Beunruhigung (Freizeitdruck) durch den Menschen
Balzbaum
Bodenbalzplatz
pflanzliche Nahrung
Brutmulde
Schlafbaum
tierische Nahrung
Deckung
Tränke
Huderplatz zum Staubbaden
Magensteinchen-Vorkommen
pflanzliche Nahrung
pflanzliche Nahrung
pflanzliche Nahrung
Die Grafik (nach Dr. F. Müller) zeigt vereinfacht:
1 Balzbaum
2 Bodenbalzplatz
3 + 11 + 12 + 13 pflanzliche Nahrung (z. B. Beerenkraut, Knospen, Früchte)
4 Brutmulde
5 Schlafbäume zum Aufbaumen
6 tierische Nahrung, insbesondere zur Kükenaufzucht (z. B. Ameisenlarven)
7 Deckung
8 Tränke
9 Huderplatz zum Staubbaden
10 Magensteinchen-Vorkommen