Alle Greifvögel leben monogam in Einehe. Je nach Art beträgt die Bindungsdauer von Jahresehe bis lebenslang. Eine Unterscheidung der Geschlechter ist meist schwierig. Bei einigen Arten ist das Weibchen größer (z. B. Habicht, Sperber). Dadurch können bei der Brut die Eier besser erwärmt werden und das unterschiedliche Beutespektrum im gleichen Revier kann besser genutzt werden.

Bei den Greifvögeln gibt es Baumbrüter, Felsenbrüter und Bodenbrüter. Echte Bodenbrüter sind die Weihen.

Alle Greifvögel bauen einen Horst, ausgenommen Falken. Manche Greifvogelarten begrünen ihren Horst, z. B. Steinadler, Mäuse- und Wespenbussard, Habicht. Einen besetzten Horst erkennt man an Mauserfedern, Dunen, Beuteresten (Gewölle), Geschmeiß und Gekälk. In unmittelbarer Nähe (ca. 200 m Radius) des Horstes bleiben Beutetiere unbehelligt (Horstfeld).

Mit Ausnahme des Steinadlers, dessen Mauser sich über drei Jahre hinzieht, mausert das Greifvogelweib während der Brut- und Aufzuchtszeit. Das Schlagen der Beute für die Aufzucht der Jungen erfolgt durch den Terzel.

Greifvögel brüten einmal jährlich. Die Gelegegröße richtet sich in der Regel nach dem Nahrungsangebot (so ist z. B. bei Mäusebussard und Turmfalke die Zuwachsrate in guten Mäusejahren größer). An der Brutpflege beteiligen sich beide Geschlechter. Die Brutdauer beträgt 28 bis 45 Tage (Baumfalke bis Steinadler). Die Jungen schlüpfen sehend und tragen anfangs ein helles (weißes) Dunenkleid. Sie sind Nesthocker. Es folgt eine unterschiedlich lange Ästlingszeit. Die Jungen tragen ihr Jugendkleid. Geschlechtsreif werden Greifvögel je nach Art nach ein bis fünf Jahren. Greifvögel in normaler Siedlungsdichte wirken in Niederwildrevieren für andere Arten regulierend, niemals vernichtend.