Bei den Nagetieren sind im Ober- und Unterkiefer je zwei Schneidezähne als Nagezähne ausgebildet, die beständig nachwachsen. Eckzähne fehlen. Die Backenzähne besitzen breite Kauflächen. Nagetiere sind im Wesentlichen Pflanzenfresser. Nagetiere sind die größte Säugetierordnung. In Deutschland kommen insgesamt 30 Arten vor. Davon unterliegt das Alpenmurmeltier dem Jagdrecht, einige Arten sind nicht geschützt. Alle anderen Arten unterliegen dem Naturschutzrecht.
© N. Cress
Säugetiere: Nagetiere – Familie Hörnchen / Familie Biber
© K. Höltke
@Klaus Schmidt
Merkmale:
rotbraune bis schwarze Farbe (zahlreiche Farbvarianten), Bauch hell, langer buschiger Schwanz, der beim Klettern und Springen als Steuer und zum Gleichgewicht halten dient
Lebensraum / Lebensweise:
baut kugeliges Nest (Kobel), in das sich die Tiere bei Kälte zurückziehen; gewandter Kletterer in Wäldern und Parks; kein Winterschlaf
Fortpflanzung:
2 Würfe pro Jahr mit 2 – 5 Jungen
Nahrung:
Baumtriebe, Knospen, Baumsamen, Früchte (Beeren, Nüsse), Pilze, Insekten, auch Vogeleier und Jungvögel (nagt Nistkästen auf), gelegentlich auch Würmer
Besonderheiten:
Eichhörnchen legen Vorräte an (vergraben Nüsse und andere Samen) und tragen zu deren Verbreitung bei
Familie:
Hörnchen
Europäischer Biber
© Klaus Schmidt
© M. Jüngling
© M. Jüngling
© M. Jüngling
© K. Schmidt
© K. Schmidt
Merkmale:
Rumpflänge etwa 80 cm; Schwanz 40 cm lang und 10 – 12 cm breit, fast unbehaart („Biberkelle“); Gewicht bis 30 kg; Schwimmhäute zwischen den Zehen; Nase und Ohren beim Schwimmen verschließbar; Fell einheitlich braun
Lebensraum / Lebensweise:
Wasser- und Uferbewohner; in Deutschland vor allem in Ostdeutschland und Bayern wieder weit verbreitet; baut entweder Uferhöhlen mit langen Erdbauten (z. B. an Gräben) oder staut Fließgewässer, um aus Ästen und Pflanzenmaterial Burgen zu errichten (Eingang jeweils unter Wasser); Stautätigkeit auch zum Transport von Nahrung, die für den Winter unter Wasser gelagert wird; nachtaktiv, geschickter Schwimmer und Taucher; hält keinen Winterschlaf
Fortpflanzung:
April / Mai 2 – 4 Junge im Bau
Nahrung:
Rinde und Triebe von Bäumen und Sträuchern (bevorzugt Weiden und Pappeln, bei geringem Angebot aber auch viele andere Baumarten); fällt Bäume bis 60 cm Stammdurchmesser, um an die Zweige und Rinde der jungen Äste zu gelangen; daneben weitere pflanzliche Nahrung; frisst sehr gerne Mais (auch junge Triebe) und keimendes Getreide
Konflikt um den Biber:
Landwirtschaft: a)Traktoren können über Erdbauten einbrechen und kippen; b) Fressen von Mais (nicht wildschadenspflichtig!); c) Wiesen und Äcker werden durch Aufstau von Gewässern unter Wasser gesetzt; Teichwirtschaft: Absenken oder Ablassen von Teichen (kann durch Drahtgitter verhindert werden); die Konflikte werden inzwischen von den Naturschutzbehörden meist gut gelöst; für den Jäger bringt der Biber Vorteile (Förderung der allgemeinen Strukturvielfalt, mehr Lebensraum für Wasserwild); nach BArtSchV besonders geschützt
Familie:
Biber
