Erlegtes Flugwild muss genau wie Haarwild unverzüglich nach der Erlegung versorgt, d. h. ausgeweidet werden.

Hierfür gibt es 3 Gründe:

  • Überprüfung der Innereien auf bedenkliche Merkmale
  • Besseres Auskühlun des Wildkörpers
  • Säuberung der Bauchhöhle mit sauberem Trinkwasser von Verschmutzungen mit Darminhalt, z. B. wenn das Gescheide durch Schrote verletzt wurde

Das früher übliche Aushakeln entspricht nicht mehr den lebensmittelrechtlichen Vorschriften und darf nicht mehr angewendet werden, da bei dieser Methode der Darm im Wildkörper zusätzlich verletzt wird und somit sein Inhalt austreten kann. Dies gilt für alle Federwildarten.

Stattdessen wird die Bauchhöhle durch einen Schnitt geöffnet und das Gescheide und die eventuell verwertbaren Organe entnommen. Gänse und Enten haben keinen ausgeprägten Kropf (wie z. B. Tauben oder Hühnervögel), sondern nur eine verdickte Speiseröhre, die kein Speichern der Äsung ermöglicht.

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© W. Heintges

Der Erpel wird dazu auf den Rücken gelegt.
Dann rupft man die Federn in Umgebung des Weidloches um für
die Schnittführung einen besseren Überblick zu bekommen.

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Dann öffnet man die Bauchhöhle durch einen Schnitt oberhalb des
Weidloches in Richtung Brustbein. Dabei darf das
Gescheide nicht verletzt werden.

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Kommt beim Öffnen Schweiß zum Vorschein, ist dies ein Hinweis,
dass das Gescheide und ggf. andere Organe getroffen wurden.
Dann wird das gesamte Gescheide auf einmal mit den Fingern entfernt.

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Hier ist dies nicht der Fall. Um das Gescheide nicht zu verletzen,
wird der Enddarm vorsichtig aus dem Wildkörper gezogen.
Hier sieht man die beiden Blinddärme (Pfeil).

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Schließlich wird der Magen entfernt, dabei wird der Schlund so weit
wie möglich mit nach hinten gezogen und schließlich reißt er ab.

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Nun wird die Leber entfernt.
Soll sie verwertet werden; muss man jetzt sofort die Gallenblase entfernen.

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Der Enddarm hängt immer noch an dem Weidloch (Kloake) welches
rundum mit dem Darm abgelöst wir.

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Nun ist der Erpel sauber versorgt und kann auskühlen.
Damit eventuelle Flüssigkeit abfließen kann, hängt man
das Wild in dem Fall am Kopf auf.

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Das unverletzte Gescheide mit Leber und Magen des Erpels.
Das Herz befindet sich noch in der Körperhöhle. In diesem Fall
muss die Bauchhöhle nicht mit Trinkwasser ausgespült werden: