Die Ziel- oder Endballistik befasst sich mit den Vorgängen (Wirkungen) im Ziel.
Die Wirkung eines Büchsenschusses hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzliche Forderung ist eine hohe Tötungskraft. Sie tritt ein, wenn in kürzester Zeit lebenswichtige Organe außer Funktion gesetzt werden oder wenn es zu rapidem, großem Blutverlust kommt. Außerdem soll das Geschoss einen Ausschuss verursachen, damit eine Schweißfährte für eine eventuelle Nachsuche entsteht.
Bei der Schadenswirkung eines Geschosses im Wildkörper unterscheidet man zwischen primären Schäden (mechanische Zerstörung) und sekundären Schäden (Nervenschock).
Primäre Schäden werden durch das sich zerlegende und deformierende Geschoss beim Passieren des Wildkörpers verursacht. Die Schadensgröße hängt hierbei weitgehend von der Lage des Treffers oder Treffpunktlage und von der Zerlegung- / Querschnittsvergrößerung des Geschosses ab.
Sekundäre Schäden werden durch Druckveränderungen im Wildkörper verursacht. Durch die entstehende temporäre (vorübergehende) Wundhöhle werden viele Nerven gereizt. Diese Schockreflexe können zum sofortigen Tod des Wildes führen, insbesondere der paarige Schock, wenn es zu einem Ausschuss kommt. Die Größe der sekundären Schäden hängt weitgehend von der im Ziel noch vorhandenen Auftreffgeschwindigkeit VZ und der Energieabgabe im Wildkörper ab. Auch bei gut angetragenen Schüssen kann es zu mehr oder weniger langen Fluchtstrecken kommen.