Unter „Bestand“ versteht man im Waldbau einen selbstständigen Waldanteil, der sich in Alter und Baumarten von seiner Umgebung unterscheidet. Bei der Anlage eines neuen Waldbestandes spricht man von einer Bestandsbegründung. Hierbei nutzt die Forstwirtschaft entweder die Möglichkeit der natürlichen Verjüngung oder die künstliche Verjüngung.
Bestand, Bestandsbegründung – Naturverjüngung
Bestand, Bestandsbegründung
Bei der Naturverjüngung erneuert sich der Bestand von allein. Beim Schlagen des Altholzes bleiben gesunde Bäume als Samen- oder Mutterbäume (A) stehen. Unter ihrem Schirm entwickelt sich die Naturverjüngung. Ist diese herangewachsen, wird der restliche Altholzschirm (B) geschlagen. Ist die Naturverjüngung aus leichten, flugfähigen Samen (z. B. von Nadelhölzern, Ahorn, Linde, Birke) hervorgegangen, spricht man vom Anflug. Bei schweren Samen (z. B. von Eiche, Buche) spricht man vom Aufschlag. Naturverjüngung kann durch entsprechende Bodenbearbeitung unter den Samenbäumen und durch Kronenpflege der Samenbäume gefördert werden.
Bei der Kronenpflege kann sich durch die Entnahme von bedrängenden Nachbarbäumen die Krone des begünstigten Baumes besser entwickeln. Es kommt zu einer besseren Samenbildung. Das Ausmaß des Fruchtens bei Waldbäumen wird nach der Samenmenge eingeteilt in:
Fehlmast:
keine oder nur wenige Bäume fruchten
Sprengmast:
nur einzelne Bäume fruchten
Halbmast:
etwa die Hälfte fruchtet
Vollmast:
alle Bäume fruchten stark
Vorteile der Naturverjüngung sind keine Kosten und bessere Wurzelentwicklung.