Die Nagerseuche ist eine häufige Infektionskrankheit von Nagetieren und Hasenartigen und kann – wenn ungünstige Lebensbedingungen (z. B. Parasitenbefall, Äsungsmangel, Nässe) vorliegen – zu erheblichen Verlusten führen.
Erreger
Die Erreger sind Bakterien. Diese sind im Blut und in anderen Organen nachweisbar. Eine sichere Diagnose ist nur durch eine bakteriologische Untersuchung möglich.
Vorkommen:
Feldhase, Wildkaninchen, selten bei Vögeln und anderen Säugetieren (z. B. Rehwild) und Menschen.
Die Infektion erfolgt beim Wild in der Regel durch
• infizierte Äsung
• Berührung (Kontaktinfektion)
Die Erreger gelangen über die Verdauungs- und Atmungsorgane in den Körper. Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage.
Durch Eintritt der Erreger in die Blutbahn kommt es zur Blutvergiftung.
Man kennt 2 Verläufe:
• akuter Verlauf
• chronischer Verlauf
Die Krankheit führt beim Hasen und Kaninchen häufig zum Tod
• bei akutem Verlauf in wenigen Tagen
• bei chronischem Verlauf erst nach Wochen
akuter Verlauf:
• Entzündung von Lunge, Magen und Darm
• feinste Blutungen in den inneren Organen
• Bildung kleiner Abszesse
chronischer Verlauf:
• Bildung von Abszessen in allen Organen
• vergrößerte Leber und Milz mit zahlreichen gelben Punkten
• Darmentzündung
• Erkrankte Stücke sind matt, geschwächt und meist abgemagert.
Bekämpfung / Maßnahmen
Ein verstärkter Abschuss erkrankter Tiere ist nötig.
Fallwild muss unschädlich beseitigt werden.
Wildbretverwertung
Wildbret genussuntauglich – Zoonose!