Als Biotop bezeichnet man einen Lebensraum für eine Lebensgemeinschaft von Tier- und Pflanzenarten, die in einem bestimmten Areal gemeinsam vorkommen. Der Biotop wird gekennzeichnet durch seine unbelebten (abiotischen) und belebten (biotischen) Besonderheiten. Die Lebensgemeinschaft selbst wird als Biozönose bezeichnet.

Tiere und Pflanzen benötigen in der Regel ihren arteigenen Lebensraum und können i. d. R. nicht isoliert von anderen Arten leben. Allerdings können viele Arten auch unterschiedliche Biotope bewohnen (d. h. mit unterschiedlichen Arten vergesellschaftet sein). Zu einem wirkungsvollen Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt muss deshalb auch die Vielfalt der Lebensräume (Biotope) und ihrer Lebensgemeinschaften (Biozönosen) ausreichend gesichert und geschützt werden.

Besonders zu beachten sind die Vorschriften für Eingriffsregelungen und die damit verbundene Erlaubnispflicht, insbesondere zum Grundwasserschutz, z. B.

  • in Nass- und Feuchtgebieten, Verlandungsbereichen, Mooren und Sümpfen,
  • aber auch in naturnahen Waldbiotopen, alpinen Biotopen, Küstenbiotopen etc.

Stark in Flächenausdehnung reduzierte Biotoptypen und sehr artenreiche Biotoptypen werden durch das BNatSchG (§ 30) vor nachteiligen Veränderungen geschützt. Ebenso gilt es, Biotopverbundsysteme weitgehend zu erhalten und wiederherzustellen.

Die geschützten Biotoptypen lassen sich in fünf wichtige Gruppen untergliedern:

Gruppe von Biotoptypen:unter Schutz gestellt sind u. a. folgende Biotoptypen
Feuchtbiotope• Moore, z. B. Hochmoore, Niedermoore, Übergangsmoore
• Sümpfe
• Röhrichte, z. B. Schilfröhricht, Rohrkolbenröhricht
• seggen- und binsenreiche Nasswiesen
• Pfeifengraswiesen
• Quellbereiche, z. B. Planarien- und Höhlenkrebsbiotope
• naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte
• Verlandungsbereiche stehender Gewässer, z. B. Randzonen von Seen, Altwasser u. a.
Trockenbiotope• offene Binnendünen
• Block- und Geröllhalden, z. B. in den höheren Mittelgebirgen
• Zwergstrauch- und Wacholderheiden
• Magerrasen, z. B.
• Borstgrasrasen, z. B. in den Hochlagen der Mittelgebirge
• Trockenrasen, z. B. Steppen- und Trespenrasen
Waldbiotope• Laub-, Nadel-, Mischwälder und Gebüsche unterschiedlicher Standorte
• Bruch-, Sumpf- und Auwälder, z. B. in Altwasserbereichen
Küstenbiotope• Fels- und Steilküsten, z. B. auf Helgoland, Rügen
• Strandwälle und Dünen, z. B. Nordseeküste
• Salzwiesen und Wattflächen im Küstenbereich
Fels- und alpine Biotope• offene Felsbildungen, z. B. im Mittel- und Hochgebirge
• alpine Rasen
• Schneetälchen, z. B. im Bereich von Schuttfluren im Hochgebirge
• Krummholzgebüsche im alpinen Bereich