Unter dem Begriff „Wiesenbrüter“ werden Arten zusammengefasst, die im Binnenland (vor allem in Flussauen) und an der Küste in ausgedehnten Feuchtwiesen und Überschwemmungswiesen brüten. Ihr Bruterfolg in bewirtschafteten Wiesen ist von später Mahd abhängig (Ausmähen von Gelege und Brut bei früher Mahd). Weiterhin brauchen sie hohe Insekten- und / oder Regenwurmdichten, feuchte Böden und geringe Halmdichte (fördert Überleben der Jungvögel). Zu den Wiesenbrütern zählen Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz und Bekassine. Dazu kommt der Wachtelkönig, der zu den Rallen zählt. Zur Förderung der Wiesenbrüter gibt es in einigen Bundesländern spezielle Programme zur angepassten landwirtschaftlichen Nutzung der Brutgebiete. Ohne intensive Prädatorenbejagung ist jede lebensraumverbessernde Maßnahme nur von geringer Wirkung!
Schnepfenvögel: “Wiesenbrüter”
Merkmale:
fast krähengroß mit hohen Beinen; Oberseite bräunlich, Unterseite heller, gesprenkelt, weißer Bürzel; langer gebogener Schnabel
Lebensraum:
weite Feuchtwiesen, Heideflächen, offene Hoch- und Niedermoore, Verlandungszonen; zur Zugzeit oft in großen Schwärmen im Wattenmeer; Zugvogel
Nistweise:
Bodenbrüter mit gut getarntem Nest
Nahrung:
Würmer, Insekten, Schnecken, Beeren, Pflanzenteile
Uferschnepfe
Merkmale:
kleiner als Brachvogel; im Brutkleid Kopf, Hals, Brust rötlichbraun, Bauch und Flanken quergebändert; Ruhekleid graubraun; weißer Flügelstreif; langer gerader Schnabel
Lebensraum:
Feuchtwiesen, offene Hoch- und Niedermoore; zur Zugzeit oft in großen Schwärmen im Wattenmeer; Zugvogel
Nistweise:
Bodenbrüter mit gut getarntem Nest
Nahrung:
Würmer, Insekten, Schnecken, Beeren, Pflanzenteile
Kiebitz
Merkmale:
taubengroß; Rücken und Brust schwarzgrün, Bauch weiß; Kopf mit typischem langen Federschopf; Schwingen breit und rund; kurzer Schnabel
Lebensraum:
Feuchtwiesen, Weiden, offene Hoch- und Niedermoorbereiche; Zugvogel; kehrt sehr früh im Jahr zurück
Nistweise:
Bodenbrüter, gut getarntes Nest, “Wiesenbrüter”, Nestflüchter
Nahrung:
Würmer, Insekten, auch Samen
Bekassine („Himmelsziege“)
Merkmale:
drosselgroß; langer gerader Schnabel; Oberseite dunkelbraun mit Längsstreifung; Längsstreifung am Kopf (Unterschied zur Waldschnepfe); nach Auffliegen mit typischem Zickzackflug; im Sturzflug erzeugen abgespreizte Schwanzfedern vibrierenden Ton („Himmelsziege“)
Lebensraum:
Feuchtwiesen, offene Hoch- und Niedermoore, großräumige kurzrasige Verlandungszonen; Zugvogel
Nistweise:
Bodenbrüter mit gut getarntem Nest
Nahrung:
Würmer, Insekten, Schnecken