Entstehung und Merkmale:
Die Übergangsstellen zwischen Land und Meer sind besonders den Gezeiten (Ebbe und Flut) und starken Witterungseinflüssen ausgesetzt. Je nach Bodenbeschaffenheit der Küste haben sich durch diese Einflüsse eine Vielzahl von Küstenformen und Biotopen gebildet.
Steilküsten:
Diese Abbruchkanten sind besonders stark der Erosion ausgesetzt, durch Unterspülungen kommt es zum Abbrechen des Ufers mit Geröllbildung (z. B. Kreidefelsen der Ostseeinsel Rügen, Sandstein-Felsenküste auf Helgoland).
Strandwälle und Dünen:
Strandwälle sind wallartige Formen im Übergang vom nassen Strand zum trockenen Strand oberhalb der Mittelwasserlinie, die dadurch entstehen, dass das von dem Schwall einer auflaufenden Welle transportierte Sediment (auch organische Reste wie Seetang) von dem folgenden Sog mit geringerer Transportkraft nur zum Teil wieder aufgegriffen und zum nassen Strand zurücktransportiert wird. Dünen entstehen durch Sand, der vom Wind landeinwärts verfrachtet wird und sich an Hindernissen ablagert. Gräser sind wichtige Dünenbildner (z. B. Strandquecke, Strandhafer). Aus diesen Primärdünen entstehen ausgedehnte Dünensysteme, auf denen sich Gräser und Zwergsträucher ansiedeln. Bei ungestörter Dynamik hatte sich vor über 1.000 Jahren landwärts ein Dünenwald gebildet. Die Wälder wurden im Mittelalter gerodet, deshalb sind diese Standorte mit Zwergstrauchheiden bestockt. Sie wurden bis heute wieder weitgehend aufgeforstet.
Typische Vegetation:
Strandhafer, Strandquecke, Silbergras, Kriechweide, Krähenbeere, Glockenheide
Typische Tierarten:
Strandregenpfeifer, Austernfischer, Seeschwalben- und Möwenarten, Kreuzkröte
Gefährdung:
intensiver Erholungsverkehr, Aufforstung
Wattflächen und Salzwiesen:
Bei starkem Gezeitenunterschied werden regelmäßig die Auflaufküsten vom Meer überflutet und mit organischem Material (Schlick) versorgt. Dieser regelmäßig überflutete Bereich ist sehr nährstoffreich und eine bevorzugte Nahrungsquelle für See- und Zugvögel. Zum Binnenland geht das Watt (alles, was bei den Gezeiten überflutet wird) in die Salzwiesenzone über. Typisch für Salzwiesen ist eine spezielle Pflanzengesellschaft (z. B. aus Andel-Rasen, Strandbeifuß, Strand-Salzmelde, Strandflieder, Grasnelken usw.).