Vereinfacht unterscheidet man nach der Entstehung und den typischen Merkmalen zwischen Niedermooren und Hochmooren. Übergangsmoore sind noch wachsende Moorflächen, welche im Wasserhaushalt sowohl vom Regenwasser als auch vom Grundwasser bestimmt werden. Hochmoore und Übergangsmoore sind von den Arten der Moosgattung Sphagnum (Torfmoos) geprägt.
Geschützte Biotope – Moore
Entstehung und Merkmale:
Sie entstehen durch Verlandung von Seen, durch Torfansammlungen in feuchten Wäldern und in Quellsümpfen. Sie sind stets vom Grundwasser beeinflusst. Je nach Nährstoff- bzw. Kalkgehalt bilden sich unterschiedliche Pflanzengesellschaften: Röhrichte, Groß- und Kleinseggenrieder, Erlenbrücher. Nach der Kultivierung / Rodung entstanden einschürige Wiesen mit Sauergräsern und geringem Futterwert, deren Mähgut hauptsächlich zur Einstreu benutzt wurde. Streuwiesen sind also das Ergebnis einer langen Nutzung durch den Menschen, welche das Aufkommen von Wäldern verhindert und lichtbedürftigen Pflanzen Lebensräume gesichert hat. Der jährliche späte Schnitt ist als Pflegemaßnahme unentbehrlich.
Typische Vegetation:
- Großseggenrieder mit hohen Sauergräsern (Steif-Segge, Schnabel-Segge, Schlank-Segge, u. a.)
- Kleinseggenrieder mit niedrigen Sauergräsern (z. B. Davall-Segge, Schlamm-Segge), Sumpf-Siegwurz, Trollblume, Breitblättriges Wollgras
- Pfeifengraswiesen mit Pfeifengras, Lungen-Enzian, Sumpf-Stendelwurz, Sibirischer Schwertlilie, Mehl-Primel
Typische Tierarten:
Marmorierte Kreuzspinne, Schecken-, Moor-, Großer Perlmutter- und Dukatenfalter, Moorfrosch, Birkhuhn, Bekassine, Sumpfohreule, Wiesenweihe, Wiesenpieper, Braunkehlchen
Gefährdung:
- Intensivierung und Nutzung als Wirtschaftsgrünland (nach Entwässerung)
- Düngung
- Aufforstung
- Brache und Übergang zu Hochstaudenfluren mit allmählicher Wiederbewaldung, frühzeitige Mahd
- Trittschäden (erhöhter Besucherverkehr oder Beweidung)
- Überstauung
Hochmoore
Entstehung und Merkmale:
Sie entstanden in Deutschland am Ende der letzten Eiszeit. Hochmoore wölben sich uhrglasförmig über die Umgebung auf und liegen im zentralen Bereich zum Teil deutlich höher als die Umgebung. Hochmoore speisen sich ausschließlich aus Niederschlagswasser.
Typische Vegetation:
Torfmoose (häufig rötlich-braun gefärbt) bilden buckelige Höcker (sogenannte „Bulten“), zwischen denen wassergefüllte Vertiefungen (sogenannte „Schlenken“) liegen. Typisch sind Rosmarinheide, Glockenheide, Sumpfporst, Moosbeere, Krähenbeere und Sonnentau, Scheidiges und Schmalblättriges Wollgras. Im Randbereich („Randgehänge“) findet sich auch die Bergkiefer (Spirke).
Typische Tierarten:
Waldeidechse, Kreuzotter, Schmetterlinge (Moorgelbling und Hochmoorbläuling)
Gefährdung:
- Entwässerung und anschließende Nutzbarmachung (z. B. als Grünland, Fichtenforste)
- erhöhter Besucherverkehr durch Freizeit und Erholung
- Torfabbau zur Herstellung von Gartenerde
- Nährstoffeintrag (Eutrophierung) aus der Landwirtschaft und aus der Luft